Lehm: Uralter Baustoff mit ökologischer Zukunft
Mit der Verwendung chemisch erzeugter Baustoffe und dem zunehmenden Einsatz von luftundurchlässigen Bauteilen und Baustoffen scheinen Allergien, Haut- und Atemwegserkrankungen in den letzten Jahrzehnten zuzunehmen. Doch das steigende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein führt dazu, dass natürliche Baustoffe wie Lehm langsam zurück ins Bewusstsein der Menschen rücken. Die Nachfrage nach ökologischen, gesunden und nachhaltig gewonnenen Materialien steigt spürbar.
Warum Lehm als Baustoff?
Lehm bzw. Lehmprodukte erleben seit einigen Jahren eine Renaissance im Bausektor. Als natürlicher Baustoff besitzt Lehm vielfältige positive Material- und Verarbeitungseigenschaften. Er ist gesund für den Menschen und nachhaltig für die Umwelt – im Innenraum und als Gebäudehülle.
Der Baustoff Lehm ist in unseren Breiten am stärksten aus dem Bau von Fachwerkhäusern bekannt. Dort wird er vorzugsweise zur Füllung der Gefache verwendet. Als ursprünglichste Lehmbautechnik wird der Lehm schichtweise aufgebracht und ggf. gestampft (Stampflehm). In der heutigen Zeit wird Lehm aber überwiegend für den Innenausbau verwendet und kommt dabei sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsvorhaben zum Einsatz. Die moderne Produktpalette ist dabei breit gefächert und reicht von massiven Stampflehmbauteilen über Lehmbauplatten und Schüttungen bis hin zu Lehmputzen und -farben.
Wichtigste Eigenschaft: Lehm ist diffusionsoffen, das bedeutet, er ist in der Lage, die Luftfeuchtigkeit der Raumluft aufzunehmen und das Raumklima zu regulieren. Das trägt positiv zu einem gesunden Wohn- und Raumklima bei. Besonders in Räumen, in denen viel Luftfeuchtigkeit entstehen kann, wie beispielsweise Bad und Küche, sind die Eigenschaften von Lehm bzw. Lehmprodukten besonders gut sichtbar.
Lehm ist zudem ein guter Wärmespeicher und eignet sich dadurch auch für den Einsatz als Dämmstoff.
Als natürlicher, schadstofffreier und hautfreundlicher Baustoff löst ein reines Lehmprodukt keine Allergien aus. Trockener Lehm wirkt zudem antibakteriell und abweisend gegen Schädlinge, Schimmel- und Pilzbildung. Sogar Gerüche werden absorbiert. Ein weiterer angenehmer Vorteil besteht darin, dass sich Lehmoberflächen nicht elektrostatisch aufladen, was den Ionenhaushalt der Luft reguliert und das Staubaufkommen in der Luft auf ein Minimum sinken lässt.
Lehmprodukte wie beispielsweise Lehmputze bieten aber nicht nur viele moderne Gestaltungsmöglichkeiten in der Oberputzstruktur und Farbe, sondern auch eine schnelle Oberflächenfestigkeit ohne Abrieb. Braun war gestern.
Nachhaltigkeit des natürlichen Baustoffs Lehm
Bauen ist eine der Ursachen für den Ausstoß des Treibhausgases CO2. Häuser und andere Gebäude nachhaltig und klimaneutral zu errichten bzw. zu sanieren, ist deshalb ein Gebot der Vernunft. Lehm bzw. ein reiner Lehmbaustoff kann zu 100 % recycelt und wiederverwertet werden. Er wird im Gegensatz zu Zement nicht gebrannt, sondern lediglich getrocknet und hat daher einen um 85 % geringeren Primärenergiebedarf. Lehm ist reversibel: er könnte nach dem Austrocknen jederzeit wieder mit Wasser angelöst und bei Bedarf erneut verarbeitet werden. Theoretisch könnte man einen reinen Lehmputz auch nach mehreren Jahren von der Wand schlagen, mit Wasser aufrühren und erneut verarbeiteten.
Dadurch, dass Lehm und Ton in großen heimischen Lagerstätten vorhanden sind, werden zudem weite Transportwege innerhalb Europas überflüssig. Die CO2-Bilanz fällt auch daher entsprechend gut aus. Darüber hinaus ist Lehm nahezu unbegrenzt lagerbar.
Sie planen einen Umbau, eine Sanierung oder einen Neubau unter speziellen ökologischen Gesichtspunkten? Dann sprechen Sie uns an! Wir haben das Know-how und die entsprechenden Materialien, wie unter anderem LEHMUSAN Lehmputz und Lehmfarbe.
